Die Beer is g’schält.

Ich liebe kleine, regional begrenzte Redewendungen, die in die Irre führen. Mein Favorit wohnt in der Pfälzer Ecke: „Die Beer is g’schält.“ Es bedeutet so viel wie „das Kind ist in den Brunnen gefallen“, klingt aber deutlich liebevoller. Setzt sich doch einer hin und schält langsam, Häutchen für Häutchen, mühevoll, penibel … Ja, was eigentlich? Johannisbeeren, sagt mein Mann. Stachelbeeren vielleicht? Haben Beeren überhaupt Schalen?

Bei wikipedia steht, es handle sich um Birnen und der Spruch drücke aus, man solle zu Potte kommen. (Wer ist überhaupt dieser Potte?) An anderer Stelle finden wir Hinweise auf Tierquälerei. Ja, was kann man an einem Bären schälen?

Aber, es ist so, der Pfälzer kann kein K aussprechen, auch kein T und kein F und kein L, darum sagt er zur Kartoffel „Grumbeere“. Ist die Beer also geschält, bevor wir kochen, war’s das mit den Pellkartoffeln.

Da es im Leben jedoch immer eine Lösung gibt, für alles, für jeden, selbst für Mütter und Väter, für Köche gar, auch wenn der Magen knurrt und die Liebe dahin ist, bleiben zur weiteren Existenz immer noch Bratkartoffeln.

Fallen euch noch mehr solcher Redewendungen ein, die mehrheitlich falsch gedeutet werden, lasst sie uns unten in den Kommentaren sammeln. Fände ich spannend!