Auf drei schöne Dinge folgt ein Dämpfer
Immer noch auf der Suche nach der richtigen Prämisse, frage ich mich heimlich, was genau eine Prämisse ist. Stand meiner Überlegungen ist, wie gesagt, eine Prämisse ist nichts weiter als eine blöde kleine Lebensweisheit. Kein Motto, wie Carpe diem, sondern eine Behauptung: Das Leben ist schön. Das Leben ist anstrengend. So etwas.
Meine Weisheit des Tages lautet, im Leben folgt auf zwei schöne Erlebnisse ein Dämpfer. Wie ein persönliches Strickmuster. Der eine mag auf mehr linke Maschen kommen, bevor eine rechte kommt, bei mir ist es aber so, zwei links, eine rechts.
Nummer eins: Ich hatte ein italienisches Lammkotelett an einem Berliner See in wundersam friedlicher gelber Abendsonne. Nummer zwei: Ich kam nachhause und rettete die Nachbarskatze. (Zwei Jungs schossen mit Kügelchenpistolen auf sie. Sie behaupteten, das nur zu tun, um die Katze vom Fensterbrett zu holen, damit sie sie streicheln können. Ich fragte die lieben Kleinen, ob ich sie auch mal anschießen soll, damit sie von dem kleinen Hügel vorm Fenster herunterkommen und ich sie streicheln kann. Während es mit der natürlichen Autorität bei meinen eigenen Kindern weniger gut klappt, verkrochen sich die Jungs subito. Ein Erfolgserlebnis erster Güte.)
Okay, eines noch. Meine Zweijährige sitzt auf ihrem Kloring und ruft: „Tür zu, sonst stinkt’s.“ Liebe ich.
Der Dämpfer: Als es wirklich nötig wurde, war Klopapier alle.
Insgesamt ein gelungener Tag.